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Autonomes Fahren: Revolution auf den Strassen

Wie KI und Robotik das Lenkrad übernehmen

Im Modul „Ethik und Regulation der KI“ haben wir uns intensiv mit Künstlicher Intelligenz und Robotik auseinandergesetzt. Ein Thema war dabei das autonome Fahren.

Screenshot aus der Serie „Upload“

Das Fahrzeug hacken zu müssen, damit man wieder selbst das Steuer übernehmen kann, wie Nathan in der Serie „Upload“ das dann und wann getan hat – ein noch undenkbares Szenario. Selbstfahrende Fahrzeuge sind in der Zukunftsvision von „Upload“ nicht nur Realität, sondern auch ein selbstverständlicher Teil des täglichen Lebens. Doch wie nah sind wir wirklich an dieser Vision und welche Herausforderungen müssen noch überwunden werden bis sie Realität wird?

Autonomes Fahren wird in fünf Stufen der Autonomie gegliedert, die die Entwicklung und den Grad der Unabhängigkeit vom menschlichen Eingreifen beschreiben:

Stufe 1: Fahrassistenz: Assistenzsysteme unterstützen bei bestimmten Aufgaben (Tempomat, Spurhalteassistent). Die Fahrerin hat ständig die volle Kontrolle über das Fahrzeug und den Verkehr im Blick.
Stufe 2: Teilautomatisierung: Das Auto kann unter bestimmten Bedingungen selbstständig beschleunigen, bremsen und lenken, aber der Fahrer muss eingreifen können.
Stufe 3: Bedingte Automatisierung: Das Fahrzeug kann unter bestimmten Bedingungen die volle Kontrolle übernehmen, der Fahrer muss jedoch auf Aufforderung hin eingreifen können.
Stufe 4: Hohe Automatisierung: Das Auto fährt komplett eigenständig in festgelegten Bereichen (z.B. Autobahnen), der Fahrer muss nicht eingreifen.
Stufe 5: Vollständige Automatisierung: Das Fahrzeug übernimmt jede Fahraufgabe unter allen Bedingungen. Es ist kein menschlicher Fahrer mehr nötig.

DALLE 4o, Mai 2024

Derzeit befinden wir uns in einer Übergangsphase von der Stufen 2 zur Stufe 3. Viele moderne Fahrzeuge verfügen über fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme wie adaptive Tempomaten, Spurhalteassistenten und automatische Notbremsungen. Unternehmen wie Tesla oder Waymo arbeiten daran, Technologie zur vollständigen Autonomie der Fahrzeuge zu entwickeln und zu perfektionieren.

Trotz beeindruckender Fortschritte gibt es dennoch erhebliche technische, regulatorische und gesellschaftliche Hürden zu überwinden, bevor vollständig autonome Fahrzeuge alltäglich werden. Mercedes bietet bereits ein Fahrzeug mit Drive Pilot an. Damit dieser Drive Pilot genutzt werden kann, müssen folgend Bedingungen erfüllt sein: Das Fahrzeug muss schneller als 60 km/h fahren, ein vorausfahrendes Fahrzeug muss vorhanden sein und es darf nicht regnen.

Das funktioniert dank komplexer Technik wie hoch entwickelten Sensoren, Radarsystemen, Kameras und Lidar, die das Umfeld des Fahrzeugs in Echtzeit erfassen. Hinzu kommen leistungsstarke Algorithmen und Künstliche Intelligenz, die es dem Fahrzeug ermöglichen, die Verkehrssituation zu analysieren und sichere Entscheidungen zu treffen.

Eine der grössten Herausforderungen bei der breiten Etablierung autonomer Fahrzeuge ist wohl die Ethikfrage. Wie sollen selbst fahrende Fahrzeuge in Dilemma-Situationen reagieren?

Positive Aspekte von autonomem Fahren

Wenn ein Unfall unvermeidbar ist, stellt sich die Frage: Wie entscheidet das Fahrzeug in einer gefährlichen Situation? Diese Frage geht über rein technische Aspekte hinaus und erfordert tiefgehende gesellschaftliche und rechtliche Debatten, um ethisch vertretbare Lösungen zu finden.

Und wie würden wir – als Fahrer – selbst in solchen Extremsituationen entscheiden? Ein spannendes Experiment, das jeder für sich selbst durcharbeiten kann, kann hier Aufschluss geben (Link). Letztlich ist es eine gesellschaftspolitische Debatte und es muss ein Konsens darüber erzielt werden, wie Algorithmen gestaltet werden, die in kritischen Momenten Entscheidungen treffen.

In der Schweiz schafft der Bundesrat 2023 den rechtlichen Rahmen für autonomes Fahren. Laut Prognosen dürfte dies ab 2025 möglich sein. Diese Regelungen sollen die Verkehrssicherheit erhöhen und innovative Technologien fördern. Hersteller müssen jedoch die Sicherheit der Systeme nachweisen.

Negative Aspekte von autonomem Fahren
Screenshot aus der Serie „Upload“

Ich bin überzeugt, dass autonomes Fahren viele Vorteile mit sich bringt. Die Bequemlichkeit, die durch den Wegfall der Notwendigkeit des Fahrens entsteht, ist enorm. Man könnte die Zeit im Auto produktiv nutzen oder sich einfach entspannen. Darüber hinaus könnten selbst fahrende Autos effizienter parken, was mehr Platz in Garagen und Städten schaffen würde. Die erhöhte Flexibilität, da Autos auf Abruf verfügbar wären, könnte zu einer Verringerung des privaten Autobesitzes führen. Nicht zuletzt verspricht autonomes Fahren eine erhebliche Erhöhung der Verkehrssicherheit, da menschliche Fehler eine der Hauptursachen für Unfälle sind.

Autonomes Fahren hat das Potenzial, unseren Alltag zu revolutionieren – von mehr Bequemlichkeit bis hin zu sichereren Strassen. Doch trotz der Chancen gibt es noch viele Herausforderungen, die wir lösen müssen. Dazu zählen nicht nur technische und ethische Fragen, sondern auch, wie schnell wir uns an diese Technologie anpassen. Der rechtliche Rahmen steht, jetzt liegt es an uns, diese Innovation aktiv zu gestalten. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich das autonome Fahren entwickelt und welchen Einfluss es auf unser Leben und unsere Mobilität haben wird.

Bis zum nächsten Mal in der digitalen Welt!
Beatrice


Weitere Quellen und Informationen: